Kroatien

Bei Rijeka verlassen wir Istrien und folgen der hügeligen Küstenlandschaft, über kurvenreiche, enge Strassen, bis nach Senj, wo unser nächster Aufenthalt geplant ist. Der Platz ist noch nicht geöffnet, trotzdem dürfen wir für eine Nacht, direkt am Meer, unser Lager aufschlagen und den Sonnenuntergang geniessen bevor wir am nächsten Tag einen weiteren Abschnitt der felsigen Küstenstrasse in Angriff nehmen. Die Jadranska Magistrala, (1050 Kilometer von Triest nach Montenegro), wie sich diese Route nennt, ist auch als Traumstrasse und Todesstrecke bekannt. Beide Bezeichnungen verdient sie, denn die Landschaft ist einfach genial und die vielen Blumen, Gräber und Kreuze entlang des Weges weisen andauernd darauf hin, dass man die Kurven nicht unterschätzen soll.

So geniessen wir die Aussicht auf das türkisfarbene Meer mit den vielen kleinen und grossen Inseln und kommen nach geraumer Zeit wohlbehalten in Zadar an. Leider gibt es den Stadtcamping nicht mehr, was uns dazu veranlasst weiter nach Nin zu fahren. Ungewollt landen wir in einem in einem grossen Ferienresort, was wir dann auch voll nutzen. So gibt es eine Unterwassermassage im Pool, vor den Nachtessen einen Apero in der nahegelegenen Bar und anderntags können wir auch noch interessiert das Sportturnier verfolgen?. Professionell organisiert wird von Schach bis hin zu Dart, Tischtennis und Volleyball alles gespielt.

Nach einem Einkauf im Konzum (scheint der Coop zu sein, denn wir finden dieselben Rezeptkarten am Ausgang) schlängeln wir uns weiter nach Split. Von weitem glaubt man, einfach eine Grossstadt mit all ihren hohen Häusern zu sehen. Als wir jedoch am nächsten Tag mit dem Bus (halbe Stunde Wartezeit) im Stadtzentrum aussteigen, sieht Alles auf einmal völlig anders aus. Wir stehen vor dem mächtigen Tor des ehemaligen Diokletian-Palastes, eine Stadt in der Stadt! Auf einer Fläche von 215 mal 180 Metern hat sich hier Kaiser Aurelius seine Alterswohnung erbauen lassen. Aus den ehemaligen Wohngemächern, Säulenhallen, Thermen und Pferdestallungen wurden im Laufe der Zeit Banken, Boutiquen, Restaurants und Souvenirläden, ohne dass dabei die ursprüngliche Struktur des Palastes gross verändert wurde. Mittlerweilen wohnen etwa 3000 Menschen in den engen, mit Wäscheleinen überspannten Gassen und leben ihren ganz normalen Alltag im UNESCO Welterbe. Nebst dem Palast durchstöbern wir das bunte Markttreiben auf dem Stari Pazar und betrachten die Superyachten der Prominenz, welche auf den 318 Liegeplätzen im Hafen liegen. Diese lässt sich diesen Spass pro Nacht 1230.- Euro kosten.

Dubrovnik wollen wir uns natürlich ebenfalls anschauen. So geht es abermals langsam weiter durch die endlosen Hügel und teilweise vorbei an doch schon stattlichen Bergen. Zu unserem Erstaunen stehen wir auf einmal vor einem Zoll. Erst jetzt wird uns bewusst, dass die Strasse für etwa 5 Kilometer durch Bosnien-Herzegowina führt. Unglaublich, dass die einzige Strasse nach Dubrovnik durch ein fremdes Land führt.

Die südlichste Stadt Kroatiens wurde 1979 ebenfalls in die Liste der UNESCO Weltkulturerben aufgenommen, auch dies ebenfalls zu Recht. Zum Glück wurde die Altstadt beim Krieg von 1991 nicht vom Bombenregen, welcher auch Dubrovnik nicht verschonte, getroffen.

Die Altstadt, ebenfalls eine Stadt in der Stadt, das frühere Ragusa, einst als bedeutende Seemacht bekannt, ist eine einmalige Festung mit einer fast zwei Kilometer langen Stadtmauer, welche bis zu sechs Meter dick ist. Dementsprechend düster und bullig steht die „Perle der Adria“, in ausgezeichnetem Zustand, vor uns. Torbögen, der Onofrio-Brunnen mit seinen 16 Wasserspeiern, der 31 Meter hohe Glockenturm, diverse Kirchen und zwei Klöster befinden sich zerstreut über die ganze Altstadt. Seit dem Jahre 614 wurde die Stadt immer wieder erweitert oder teilweise neu aufgebaut, denn Beschuss, Feuer und Erdbeben setzten ihr doch schon so manches Mal schon zu.

Heute ist die Stadt eine beliebte Kulisse für Filme und Serien. So wurden etliche Folgen der Fernsehserie „Games of Thrones“ in den düsteren, engen Gassen gedreht und sind nun als „Königsmund“, „Qarth“ oder als „Bucht von Schwarzwasser“ wieder zu finden. Zu den Highlights gehört sicher auch der Minceta Turm, welcher als „Haus der Unsterblichen“ diente.

Doch ist es kaum vorstellbar, wie diese belebte, von ganzen Reisegesellschaften, inklusive Asiaten, wimmelnde Stadt, leer, ohne Kabel, Strassenleuchten und Sonnenschirmen, als Drehort dienen kann, denn wir müssen uns teilweise den Weg durch dichte Menschenmengen bahnen.

Auf jeden Fall ist Dubrovnik, sowie die ganze kroatische Küste, jederzeit einen Besuch wert – und die vermeintliche, sprachliche Barriere stellt absolut kein Problem dar, denn man wird praktisch überall in Deutsch oder Englisch empfangen. Auch ist das ganze Land sehr sauber und gepflegt, man legt grossen Wert darauf, dass sich die Gäste überall wohlfühlen und ihren Urlaub geniessen können, so erzählt uns eine Dame beim Warten an der Bushaltestelle.

 

2 Gedanken zu „Kroatien“

  1. Hallo Annemarie
    danke für den Beitrag Kroatien, gefällt mir sehr… vielleicht wird das unser Ferienziel 2018. Schöne Pfingsten und du wirst nächsten Samstag fehlen…. Liebe Grüsse auch an deinen Mann und weiterhin gute Reise. Liebe Grüsse Marianne

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