20.-24.10.23, Perth
Schon um 4.30 Uhr sind wir hellwach. So früh ist es noch recht kalt, was uns aber, nach einem heissen Kaffee, nicht daran hindert mit unserem heutigen Programm zu beginnen. Gegen acht ist alles verladefertig gepackt und wir fahren los. Da noch ein Giant fast an unserem Weg liegt, ist ein Besuch bei Bille Bob angesagt. Friedlich unter einem Baum liegend, treffen wir ihn im Park von Subiaco an. Unsere nächste Station ist die Salvation Army, die Heilsarmee von Australien. Hier spenden wir unsere Schlafsäcke und Kuscheldecken, welche uns nun doch ein paar Mal gute Dienste geleistet haben. Gerne werden die Sachen dort angenommen. Und weiter geht es. Das nächste Ziel ist unser Hotel „Quai Perth“. Hier stellen wir erst einmal unser Gepäck ab, so dass in Ruhe das Fahrzeug zurückgegeben werden kann. Alles verläuft erstaunlich reibungslos. Nun bleibt uns nur noch die Taxifahrt zurück zum Hotel, das wir für die nächsten Tage als Heimat haben werden. Das Hotel liegt sehr zentral und so können wir Perth zu Fuss ganz gut auskundschaften. Schon nach wenigen Schritten wird uns klar, dass wir hier eine andere Stadt vorfinden werden als noch vor 13 Jahren. Wolkenkratzer schiessen wie Pilze aus dem Boden und die Skyline ist ein ganz neues Bild für unsere Augen. Nachdem wir, wie in jeder Stadt, die Füsse wund gelaufen haben, unser Hunger gestillt ist und zwei geniale Mangos in unserem Besitz sind, geht es zurück zum Hotel. Es ist schon ein ganz seltsames Gefühl so nach drei Monaten Auto, wieder in einem richtigen Bett zu liegen. Eher bedrückend erlebt man den geschlossenen Raum und die Windstille. Das Vogelgezwitscher ist nicht mehr zu hören und der freie Zugang zur morgendlichen Sonne ist sehr viel aufwendiger. Das Badezimmer allerdings ist nicht zu verachten😊. What‘s to do in Perth? Natürlich erst einmal den besten Frühstücksschuppen suchen. Leider sind wir von den Angeboten hier enttäuscht. Ausser vielen Leuten gibt es da gar nichts Besonderes. Was solls, der Hunger ist weg. Nun geht es shoppen. Bald stellen wir aber auch da fest, dass es gar nicht so einfach ist. Unsere Idee war ursprünglich, dass wir allen ein kleines Mitbringsel besorgen. Eigentlich ist da nur unser kleines Enkelchen kein Problem. Es gibt einfach nichts aussergewöhnliches mehr und nur Kitsch wollen wir nicht. Aber das ist halt der Preis dafür, dass man fast auf der ganzen Welt ALLES bekommt. Schlussendlich gehen wir einfach Sushi essen und zurück ins Hotel, wo noch ein ungelöstes Exit Game auf uns wartet. Dazu werden zwei Mangos verspeist. Die sind hier im Moment soooo gut, dass man einfach nur von Mangos leben könnte. Am nächsten Morgen ist es kühl und bewölkt, das ist wohl zur Angewöhnung an zu Hause. In Perth findet heute das Family Festival statt. Natürlich sehen wir uns das an. Es ist wie ein Jahrmarkt, der aber speziell auf Kinder ausgerichtet ist. Überall können sie etwas ausprobiere, spielen oder sich eine Attraktion ansehen. Da wir nicht mehr ganz in diesem Alter sind, beschliessen wir, nach Fremantel zu fahren. Dank des Family Festivals sind alle öffentlichen Verkehrsmittel heute gratis, was wir natürlich sehr begrüssen. Die Hafenstadt Fremantle, von den Einheimischen „Freo“ genannt, war historisch gesehen die Partnerstadt von Perth. Heutzutage sind die beiden durch eine Vorstadt und eine 25-minütige Zugfahrt miteinander verbunden. Ein Grossteil der Stadt steht unter dem UNESCO-Weltkulturerbe. Flippige Strassenkunst, Cafés und viele kleine Shops, sowie einen Markt finden wir hier vor. Viele ausgefallene Klamotten und Kuriositäten sind zu sehen. Es beginnt zu regnen. Dies veranlasst uns dazu, uns in einem Café eine kleine Stärkung zu genehmigen. Wieder zurück in Perth, wiederholen wir unser gestriges Sushiessen, denn so gut und günstig werden wir wohl lange nicht mehr dazu kommen. Der Heimweg danach ist stürmisch und kalt. So sind wir nun doch ein wenig froh, im Hotelzimmer die Wärme und windstille zu haben. Nun ist der letzte Tag der Reise angebrochen und seit Sonntag überlege ich mir, ob ich mir die RM Williams-Schuhe gönnen soll. Doch ich denke, wenn ich danach lange Zeit keine bequeme neue Schuhe mehr suchen muss, es sich wohl lohnt. Ihr müsst wissen, dass ich ein Schuhmuffel bin und es für mich nichts Schlimmeres gibt als neue Schuhe zu suchen. Also begeben wir uns abermals in den Schuhladen und ich gehe mit gutsitzenden Schuhen wieder heraus. Albi probiert ebenfalls seinen Favoriten, leider gibt es den nicht in seiner Grösse. Der nette Verkäufer telefoniert herum und findet tatsächlich einen Laden wo die passende Grösse vorhanden ist. So geht unser Marsch weiter. Unser Australiensouvenir ist nun perfekt und wir entschliessen uns, die neue Errungenschaft gleich auszuprobieren. Nach dem kühlen Morgen zeigt sich nun die Sonne, welche natürlich bald schon sehr heiss auf uns heran scheint. Schnell sind die Schuhe zu warm, die Füsse schwitzen und es gibt an den kleinen Zehen Blasen. Dies hat zur Folge, dass wir zurück zum Hotel müssen, um die Schuhe zu wechseln. Nun wieder in den altbewährten Sandalen wollen wir uns die Art-Galerie ansehen. Der Eintritt ist kostenlos. Viel Gutes gibt es nicht zu sehen. Anscheinend mangelt es den Australiern an guten Künstlern, denn auch von der Menge her ist die Galerie sehr bescheiden. Anschliessend geht es ein letztes Mal zu Woolworth, wo es zwei Mangos zum Abendessen gibt. Im Hotel packen wir unser Hab und Gut für den Flug ein. Die Gitarre wird mit Klarsichtfolie umwickelt und fertig. Der Reisetag ist angebrochen. Das Gepäck stellen wir im Hotel ein und spazieren ein letztes Mal durch die Stadt, bevor uns ein Taxi zum Flughafen bringt. Endlich hat dann das lange Warten ein Ende und wir steigen in das Flugzeug welches uns, mit Verspätung nach Singapore bringt. Durch den späteren Abflug haben wir nicht mehr so viel Zeit wie geplant und müssen zusehen, dass der Chai Latte noch wegkommt. Der unendlich lange Flug von fast 12 Stunden hat begonnen. Doch schliesslich landen wir dann doch in Zürich wo wir die Zollkontrolle ohne Probleme passieren und von unserer Tochter freudig empfangen werden.
Der Morgen danach ist schrecklich. Wir erwachen in aller Frühe, es ist noch stockdunkel, kein Vogelgezwitscher, keine Sonne und kein unendlicher Weitblick. Wir haben das Gefühl, als müssten wir gleich wieder gehen… doch mittlerweile haben wir uns mit den hiesigen Gegebenheiten arrangiert und richten nun unseren Fokus auf die schöne, vorweihnachtliche Zeit aus.
Herzlichen Dank an alle Leser und Kommentatoren, es hat uns immer wieder sehr gefreut von euch zu lesen und zu sehen, dass ihr uns auf dem Weg in „down under“ begleitet habt.